Sauerstoff im Gartenteich

      Hallo,

      habe einen Gartenteich mit runden 5000 Ltr., der über eine Aqamax 8000 Ltr und einem kleinen Felsenbach belüftet wird. Über Nacht läuft zusätzlich eine kleine Membranpumpe mit Ausströmstein. Offensichtlich ist das aber zuenig, denn ich habe arge Fadenalgenprobleme und die Fische -Sarassas und ein paar kleine Kois- zeigen sich müde und lustlos!

      Frage an Fachleute, die mehr Wissen haben als ich: Mit welcher Methode bekomme ich eine optimale Sauerstoffversorgung ?

      Der Händler empfiehlt natürlich immer das, was er gerade auf Lager hat oder was er am liebsten los ein möchte. So heißt es einmal, nichts ist besser als eine starke Membranpumpe mit einem großen Ausströmstein und dann wieder ist die Rede von einer zusätzlichen Aquamx mit Lufteinzugsaufsatz.

      Wer gibt mir eine ehrliche Erfahrungsantwort, wenn möglich mit Begründungen ?


      MfG. Colonius
      Hallo Colonius,

      die optimale Anreicherung mit Sauerstoff erreicht man mit entsprechend hochwertigen und teuren Geräten, die unter Verwendung von Meßsonden, Dosierpumpen und Reaktoren, reinen Sauerstoff zufügen.
      Dürfte aber für den normalen Gartenteichbesitzer nicht in Frage kommen.
      Als zweite Möglichkeit, die günstig und recht effektiv ist, gibt es sogenannte Venturidüsen, die ständig Luft mit ansaugen.
      Diese Geräte (zB.: Airmaster) werden überwiegend bei Schwerkraftfiltersystemen eingesetzt. Der Oxymax von Oase arbeitet nach diesem Prinzip und kann bei den Pumpen ab Aquamax 5500 eingesetzt werden.
      Dritte Variante wären dann die Belüfterpumpen in verschiedenen Versionen mit Ausströmern (Stein, Platte, Schlauch, etc).
      Nachteil, zusätzlicher Stromverbrauch und ein entsprechender Geräuschpegel. Noch weniger Effektivität als die Vorhergenannten, aber ok.
      Letzte Möglichkeit sind dann die Sauerstoff spendenden Unterwasserpflanzen, die natürlich in entsprechender Menge vorhanden sein müssen.

      Alle sich aus der zusätzlichen Belüftung von Gartenteichen ergebenden Veränderungen, ob positiv oder negativ, wurden von mir ausser Acht gelassen, da es sich um ein sehr komplexes Gebiet handelt.
      Besonders der zusätzliche Stickstoffeintrag und die Auswirkungen auf das Fadenalgenwachstum sollten beachtet werden.
      Mehr Sauerstoff heißt nicht weniger Fadenalgen !!
      Mehr Sauerstoff heißt auch nicht unbedingt agilere Fische !!
      Hier können auch andere Dinge die Ursache sein.

      --
      Mit freundlichem Gruß
      zebo

      [ Dieser Beitrag wurde von zebo am 07.06.2004 editiert. ]
      Mit freundlichem Gruß
      Roland
      Hallo Colonius,

      was Zebo außer Acht gelassen hat werde dann ich mal aufgreifen.

      Es wäre sicher hilfreich wenn du mal deine Wasserwerte insgesamt überprüfst oder überprüfen lässt. Auch den O2-Gehalt natürlich. Mit deiner ganzen Belüftungsaktion treibst du jede Menge CO2 aus dem Wasser, dessen Gehalt im Wasser für Fische wiederum ebenfalls sehr wichtig ist. Der pH-Wert erhöht sich dadurch übrigens auch, was ein Resultat aus dem fehlenden CO2 darstellt. Sauerstoffmangel im Teich kann man an den Fischen recht gut beobachten. Sie halten sich überwiegend an der Oberfläche oder am Einlauf des Wasser auf und schnappen schlimmstenfalls noch nach Luft. Das nennt man dann eine Notatmung der Fische.

      Es wäre an dieser Stelle mal interessant zu Erfahren wie viele Fische deinen Teich überhaupt bevölkern.

      Sollte der pH deines Teiches >8 sein, kannst du das mit den Unterwasserpflanzen schon mal weitesgehend vergessen. Die benötigen nämlich CO2, und das ist bei einem pH>8 kaum mehr vorhanden.

      Das mit der zusätzlichen Belüftung ist ein zweischneidiges Schwert. Unsere Luft besteht lediglich zu etwa 21% aus Sauerstoff aber zu 78% aus Stickstoff. Nun löst sich bei solchen Aktionen kaum N2 im Wasser, ist also auch kein Problem, aber vom O2 bleibt da auch nicht mehr hängen. Die Kontaktzeit der viel zu großen Luftblasen mit dem Wasser ist einfach viel zu gering, also ist der positive Effekt solch einer Belüftung mehr als fraglich. Der negative Effekt hingegen, der CO2-Austrag nämlich, ist bei solchen Aktionen wiederum sehr effizient. Mit der richtigen Technik kann man diesen Nachteil etwas reduzieren und das angestrebte Ziel etwas optimieren. Der Nachteil wird aber immer überwiegen. Daher sollte man eigentlich nur dann darauf zurück greifen, wenn es zwingend notwendig ist. Erst dann macht es Sinn den daraus resultierenden Nachteil in Kauf zu nehmen.


      MBG...Jürgen
      Hallo Colonius,

      Es müssen nicht immer teure Geräte sein, mit denen man den Sauerstoffgehalt im Wasser steigern kann.
      Da gibt es die hochgepriesenen Belüfterpumpen, allerdings haben die meisten Belüfterpumpen keine besonders hohe Leistung und können nur an der "Oberfläche" eingesetzt werden.
      Wasserpflanzen sind auch eine Möglichkeit, allerdings müssen diese bei mir im Teich regelmäßig als Goldfischspielzeug herhalten.
      Und dann gibt es noch den Oxydator. Für mich ist das die einfachste und beste Möglichkeit einem Gartenteich Sauerstoff zuzuführen. Vor allem der bringt den Sauerstoff in die tieferen Wasserschichten, wo er am meisten benötigt wird.

      Funktion:
      Der OXYDATOR arbeitet, im Unterschied anderen Geräten, ohne Strom. Voraussetzung dafür, ist eine wasserartige Flüssigkeit, in der große Mengen an Sauerstoff abrufbereit gespeichert sind. Bei dieser Flüssigkeit handelt es sich um Wasserstoffsuperperoxid oder moderner, Wasserstoffperoxid, mit der symbolischen Schreibweise H2O2, für Wasser lautet sie H2O. Der Buchstabe O steht dabei für Sauerstoff und der Buchstabe H für Wasserstoff. Wasser besteht aus zwei Atomen Wasserstoff und einem Atom Sauerstoff, Wasserstoffperoxid wiederum aus zwei Atomen Wasserstoff, aber im Unterschied zu Wasser, aus zwei Atomen Sauerstoff. Das zusätzliche Sauerstoffatom ist nur locker gebunden und kann durch einen geeigneten Katalysator freigesetzt werden. Der Vorgang läßt sich in symbolischer Schreibweise sehr knapp und einfach formulieren. O2 ist dabei das gewöhnliche Sauerstoffmolekül, es besteht aus zwei Atomen.


      Spezialkeramik

      2 H2O2 ----------------------------> 2 H2O + O2

      CO2 Austreibung:
      Es gibt hierbei auch nicht die schon beschriebene CO2 Austreibung, denn CO2 oder Kohlendioxid ist die höchste Oxidationsstufe des Kohlenstoffs, es kann auch durch viel Sauerstoff nicht weiter verändert werden; außerdem ist CO2 um Größenordnungen leichter in Wasser löslich als Sauerstoff, so daß im aquaristisch relevanten Bereich keine gegenseitige Veränderung erfolgt.

      Mit freundlichen Grüßen
      ALF

      [ Dieser Beitrag wurde von ALF am 21.11.2005 editiert. ]