An Oase Phosless?

      Hallo und guten Tag,

      vielen Dank für Ihre Anfrage. Hier die Info:

      Die Füllung reicht für 10.000 Liter bei einer
      Konzentration bis 5 mg Phosphat pro Liter.

      Das Material läßt sich nicht regenerien.

      Weiterhin hin viel Spaß!


      --
      mit freundlichem Gruß

      OASE-GmbH

      Franz Egbert
      Hallo und guten Tag,

      hier sind die gewünschten Daten:
      1 KG Fischfutter bildet ca. 10 mg Phosphat
      1 Einheit Phosless kann ca. 50 Gramm Phosphat binden.
      Daher ist eine Einheit Phosless pro 5 KG Fütterung zu empfehlen.


      Viel Spaß!

      --
      mit freundlichem Gruß

      OASE-GmbH

      Franz Egbert
      hallo herr egbert
      1 KG Fischfutter bildet ca. 10 mg Phosphat
      1 Einheit Phosless kann ca. 50 Gramm Phosphat binden.
      Daher ist eine Einheit Phosless pro 5 KG Fütterung zu empfehlen.



      .... ist diese rechnung nicht zu einfach gestrickt ???

      -- fische fressen in einem teich weit mehr als von menschenhand zugeführt - sprich natürliches futter welches sich im teich ansiedelt.
      -- phosphate bilden sich im teich auch über verrottung von organischen stoffen

      wiederrum

      -- pflanzen nehmen u.a. phosphate auf und verbrauchen sie ....(ich gehe mal davon aus daß jeder teich mehr oder minder pflanzen aufweißt)

      nimmt man diese argumente dazu so denke ich daß es fast unmöglich ist eine richtschnur über die einsatzlänge eines packung (Phosless) zu geben !!!

      auch haben alle mir bekannten mineralien die im teich zur (schadstoff)-bindung eingesetzt werden die negative eigenschaft sich bei sättigung schlagartig die von ihnen gebundenen stoffe wieder dem teichwasser zuzuführen und damit eine schlagartige negative veränderung der wasserwerte zu bewirken ?????

      würde mich freuen wenn sie dazu noch einwenig detailierter stellung beziehen könnten.


      --
      gruß
      jürgen

      [ Dieser Beitrag wurde von Juergen-b am 05.07.2004 editiert. ]
      .... nicht alles, was viele glauben ist auch die Wahrheit :)

      gruß jürgen
      Hallo Herr Egbert,

      wenn das Füttern von einem Kilogramm Fischfutter die Freisetzung von 10mg Phosphat bewirkt, was bei einem angenommen Teichinhalt von 10.000 Liter gerade einmal 0,001mg Phosphat pro Liter Wasser ausmachen würde, wozu benötigt man dann dieses Phosless überhaupt? Die Pflanzen freuen sich über jedes Miligramm Phosphat und in solch geringen Mengen ist man sehr sehr weit von einer Algenplage entfernt.

      Im übrigen beinhaltet Fischfutter Phosphor zu etwa 0,5 - 1% (auf das Trockengewicht bezogen). Bei einer vorsichtigen Schätzung und nach Abzug der von den Fischen aufgenommen Phopshaten gelangt dann ein Rest von etwa 20mg pro Kilogramm Trockenfutter in das Wasser, wo es wiederum von den hoffentlich vorhandenen Pflanzen sofort aufgenommen und eingelagert wird.

      Wenn wir also mal davon ausgehen, dass auf 10.000 Liter Wasser täglich ein Kilo Futter verfüttert wird, was natürlich viel zu viel ist, dann ergäbe das eine tägliche Phosphatfracht in das Wasser von 0,002mg/l. Gerade genug um die höheren Pflanzen am Leben zu halten und noch Lichtjahre von einer möglichen Eutrophierung entfernt.

      Und selbst wenn nicht eine einzige Pflanze im Teich ist und dort auch nicht einmal eine einzige Alge wächst, würde es bei einem täglichen Eintrag von 0,002mg/l Phosphat und der von ihnen gemachten Angaben zum Equivalent dieses Phosless-Produktes (50 Gramm pro Einheit = 50.000 Miligramm) theoretisch sage und schreibe 2.500.000 Tage benötigen, also 68493 Jahre !!!, bis die Aufnahmekapazität dieses Phosless erschöpft ist.

      Was macht es also für einen Sinn den Pflanzen und anderen Geschöpfen des Teiches dieses lebensnotwendige Spurenelement zu entziehen? Kommt als nächtes vielleicht ein Phosphat-Dünger auf den Markt, der noch seine Existenzberechtigung sucht? Oder wird beim pH-minus eventuell sogar Phosphor-Säure eingesetzt?

      Oder haben sie einfach das Equivalent ihre Austauscher-Harzes falsch interpretiert? ;)

      Alles klar?

      MBG...Jürgen
      Hallo Leute!
      Die Beiträge sind ja hoch spannend. Leider sind aber einge Angaben und Berechnungen nicht ganz richtig.
      1. Genau wie Jürgen schreibt beinhaltet Fischfutter ca. 1 % Phosphat.
      Das sind dann auf 1 KG 50 Gramm Phosphat und nicht Milligramm.
      2. Phosless ist kein Harz-Austauscher. Das Produkt besteht aus einem Calcium und einem Eisenmineral. Hier werden die Phosphate festgelegt.
      Man kann Phosphate natürlich auch ausfällen und wie in öffentlichen Kläranlagen abscheiden. Diese Technik ist für Gartenteiche allerdings viel zu teuer.
      3. Da es sich bei der Bindung über Calcium Produkte um eine Gleichgewichtsreaktion handelt, macht es keinen Sinn CA-Phophatbinder (wie Söll-Phoslock) in den Teich zu geben. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich die Phosphate wieder rücklösen. Das Material sollte also mit den gebundenen Phosphaten entsorgt werden.
      4. Klar brauchen Pflanzen Phosphate und wir dürfen im Teich das Phosphat nicht gänzlich entfernen. Man muss aber berücksichtigen, dass unsere Teichfplanzen mit lediglich 0,001 mg/l auskommen.
      Außerdem können Pflanzen das Phosphat bis zum 1000 fachen des benötigten anreichern und speichern. Wir könnten also einmal füttern und dann das Phosphat für 3 Jahre ganzlich eleminieren und die Pflanze hätte immer noch ausreichend Phosphat.
      5. Wir messen im Teich doch nur das wasserlösliche Phosphat. Phosphate neigen dazu sehr leicht am Boden, im Sediment, festzulegen.
      Jede Pflanze kann über das Wurzelwerk Phosphate für den Lebensbedarf verfügbar machen.
      6. Ja, auch absterbende Pflanzen, Laub und Blüteneintrag belasten den Teich mit Phosphaten. Aber die tägliche Fütterung der Fische ist nach wie vor der größte Eintrag. Und das die Teiche aufgrund dieser Eutrophierung (Überangebot an Nährstoffen/neben Phosphat auch Stickstoffverbindungen) kippen beweisen ja schon die ganzen Diskussionen in diesem Forum über Algenprobleme.
      7. Selbst in Teichen ohne Fischbesatz mit extrem guter Filterung und enormer Bepflanzung werden heute Phosphatbinder wie Phosless eingesetzt. Wieso? In allen Fachzeitschriften kann man lesen, dass für die Befüllung des Teiches Leitungswasser das Beste ist. Frei von Nitrat oder sonstigen Stickstoffverbindungen und auch vom Ph.Wert besser geeignet als saures Regenwasser oder landwirtschaftlich belastetes Grundwasser. Nur Phosphat ist leider ein sehr gutes Antikorrosionsmittel um vom menschlichen Organismus wird es nur sehr schlecht absorbiert, sprich einfachst wieder ausgeschieden. Daher ist in der Trinkwasserverordung die Zugabe von Poyphosphaten, als Schutz für die Leitungen, bis 6,7 mg/l erlaubt, was auch reichlich genutzt wird. Daher haben die Teich schon bei der Befüllung eine Phosphatkonzentration die zum Algenwachstum führt.

      Gruß
      pondi
      Hallo Pondi,

      bei deinen Angaben ist wohl leider ebenfalls einiges nicht ganz richtig. ;)

      Zu 1)

      Die Angaben bei Fischfutter beziehen sich auf das Element PHOSPHOR und nicht auf Phosphate. Als Phosphate bezeichnet man die Salze und Ester der Phosphorsäure. Von den diversen Poly-Phosphaten, die während der Verstoffwechselung im Fisch entstanden sind, gelangen pro Kilogramm Futter ganz grob geschätzt etwa 20mg in das Wasser. Vorausgesetzt die Fische haben dieses Kilo Futter auch komplett gemampft. Wenn Futter direkt im Teich von Bakterien zersetzt wird, dann wird aus diesen wirklich nur sehr grob geschätzten 20mg schnell bedeutend mehr. Daher auch die Empfehlung immer nur so viel pro Mahlzeit zu füttern wie die Fische in einer bestimmten Zeit vollkommen auffressen können. Hierbei gilt zu beachten, dass Phosphor in Form seiner Phosphate in Organismen das Mengenmäßig zweithäufigste Mineral neben Kalzium darstellt. Also auch in relativ großen Mengen vom Organismus benötigt wird. Daher kommt davon auch nicht mehr so viel hinten raus :) Im übrigen ergibt 1% aus 1000g nicht 50g, sondern 10g :)

      Zu 2)

      Wenn Phosless nichtmals ein harzgebundener Ionenaustauscher ist, dann kann es sich wohl nur noch um billiges Fällmittel in Form von Metallsalzen handeln. Diese Kapitel solltest du, wenn tatsächlich daran interesse besteht, nochmals überarbeiten. Die von dir erwähnten - Eisenmineralien - (ein schmeichelnder Begriff übrigens ;)) sind dann nichts anderes es billige Eisen-Salze, also doch nur ein Fällmittel. Wenn deine Angaben stimmen, dann handelt es sich um Ca2+ und Fe2+ oder Fe3+. Durch den Ionenaustausch mit diesen Metallsalzen wird Po4³+ entfernt und Chloride und Sulfate an das Wasser abgegeben. Hierbei kommt es dann zu einer unerwünschten Aufsalzung und die sauer reagierenden Metallsalze wirken sich negativ auf die biologischen Prozesse, insbesondere die der Nitrifikation, aus. Wenn es sich bei diesem Phosless tatsächlich nicht um ein Austauscherharz handelt, dann ist die Plazierung des Fällmittels im Filter der denkbar ungünstigste Ort dafür.

      Was dein Wissen um die Phosphat-Fällmethoden in kommunalen Kläranlagen betrifft, so solltest du dich hierüber noch etwas genauer Informieren, denn Fällmittel sind Abfallprodukte. Aber der Kostenfaktor ist natürlich eine eher subjektiver Begriff.


      Zu 3)

      Bei der Fällung entstehen schwerlösliche Verbindungen, deren Hang zur Rücklösung wohl eher gering sein dürfte. Allerdings macht es wenig Sinn sich im Laufe der Zeit einen massiv kontaminierten Teichgrund zu schaffen. Das nehmen einem die gründelnden Fische mit der Zeit übel. Es trifft aber auf dieses Phosless genauso zu wie auf das Produkt der Fa. Söll. Hattest du nicht erwähnt, dass Phosless ebenfalls aus einem Kalziummineral besteht? ;)


      Zu 4)

      Deine Angabe mit 0,001mg/l ist bedenklich. So etwas allgemeinverbindlich mit Zahlen zu versehen ist nämlich denkbar unmöglich. Große und schnellwachsende Pflanzen benötigen ein Vielfaches davon und kleine, eher langsam wachsende Arten, entsprechend weniger. Woher hast du den diese Zahl? Da, wie du selbst schreibst, Pflanzen erhebliche Mengen Phosphate in ihren Zellen speichern können und auch tun, schätze ich deren Verbrauch um einiges höher ein. Die meisten Pflanzen wachsen proportional zum Nährstoffangebot, von daher sollte man daran wohl besser keinen bestimmten Wert knüpfen. Wenn der Phosphat-Haushalt einer Pflanze in der Realität sich tatsächlich so mager darstellt, dann frage ich mich warum in der Landwirtschaft permanent mit Phopshaten gedüngt werden muss und warum davon so viel in das Grundwasser, Seen und Flüsse gelangen kann.


      Zu 5) Da hast du Recht. Wir ermitteln den frei verfügbaren Anteil im Wasser. Aber genau darum geht es letztendlich auch nur. Phosphate legen sich in Wasser direkt schon mal nirgens ab. Die werden entweder von Pflanzen oder von Mikroorganismen absorbiert. Was nicht benötigt wird, wird quasi eingelagert. Wenn sich der Bodengrund aus Schlamm, also aus einer zahllosen Ansammlung von lebenden und toten Mikroorganismen und Pflanzenresten zusammensetzt, dann sind darin natürlich auch gebundene Phosphate enthalten. In einem reinen Sand- oder Kiesboden wirst du daher vergebens nach Phosphaten suchen.


      Zu 6)

      Alles was an Biomasse in den Teich gelangt und sich nicht aus dem Teich ernährt hat, setzt zusätzliche Nährstoffe darin frei. Kein Thema. Wenn dieser externe Nährstoffeintrag quantitativ höher liegt als der Bedarf der Teichflora, dann kann dies durchaus zu einer Eutrophierung führen. Muss es aber nicht zwangsläufig, denn wenn Pflanzen im Teich vorhanden sind, werde diese das Nährstoffangebot nutzen und sich vergrößern. Wenn natürlich überwiegend nur Algen vorhanden sind, tun die das selbe. Nur weil eine Menge Nährstoffe gelöst vorliegen, muss das noch lange nicht zu einer Algenplage führen. Erst das Zusammenspiel bestimmter Faktoren wird dazu führen. Nur Phosphat oder nur Stickstoffverbindungen im Wasser bewirkt dahingehend überhaupt nichts. Man muss die Bepflanzung eines Teiches eben so wählen, dass langfristig eine ausgewogene Nährstoffbilanz dabei heraus kommt. Hierbei gilt es dann auch den externen Nährstoffeintrag z.B. durch Futtergaben usw. zu kompensieren.


      Zu 7)

      Woher du diese Info hast wird uns allen wohl verborgen bleiben. Wozu benötigt ein reiner Pflanzenteich überhaupt eine externe Filteranlage? Wer in solchen Teichen dann auch noch denkt zur Chemie greifen zu müssen, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

      Nur Phosphat ist leider ein sehr gutes Antikorrosionsmittel um vom menschlichen Organismus wird es nur sehr schlecht absorbiert, sprich einfachst wieder ausgeschieden. Daher ist in der Trinkwasserverordung die Zugabe von Poyphosphaten, als Schutz für die Leitungen, bis 6,7 mg/l erlaubt, was auch reichlich genutzt wird. Daher haben die Teich schon bei der Befüllung eine Phosphatkonzentration die zum Algenwachstum führt.


      Du solltest bei solchen Betrachtungen die Vielfalt der Gruppe der Phosphate nicht einfach außer Acht lassen. Das Vorhandensein von Phosphaten ist im Allgemeinen eine Voraussetzung für das entstehen und Aufrechterhalten von Leben. Inwieweit nun aber ausgerechnet die zum Korrosionsschutz verwendeten Polyphosphate dem Menschen zuträglich sind oder nicht, ist bislang, zumindest meines Wissens nach, wohl eher zu vernachlässigen. Ob das sich in den Rohrleitungen bildene Eisen-Phosphat wiederum von Pflanzen verwendet werden kann, wage ich zu bezweifeln, das dies eigentlich in kristalliner Form vorliegen dürfte, da es ja letztendlich als dünne Schicht die Rohrinnenseiten vor Korrosion schützen soll. Wenn das Zeugs nur in gelöster Form durch die Rohre rauscht, würde das mit dem Korrosionschutz wohl nicht funktionieren. In der TVO wird übrigens nicht die Zugabemenge irgendwelcher Stoffe ins das Trinkwasser bestimmt, sondern der max. Gehalt solcher Stoffe pro Liter Trinkwasser. Auch sollte man die TVO nicht in allen Belangen so bierernst nehmen, da viele Grenzwerte eher durch Würfeln entstanden sein dürften, als durch Untersuchungen und Studien darüber. Noch sind viele Zusammenhänge und Interaktionen bestimmter Stoffe und Stoffgruppen im Trinkwasser in Bezug auf dessen Genuß nicht lückenlos aufgeklärt und werden teilweise sogar nur vermutet. Der wissenschaftliche Aspekt und die Profilierung einiger Politiker spiegeln sich beide in dieser TVO wieder. Bestes Beispiel ist wohl der max. Nitratgehalt von 50mg/l. Heutzutage nimmst du bereits mit jedem Salat mehr Nitrat zu dir als du täglich Leitungswasser trinkst. Und speziell für Säuglinge sind diese 50mg/l bereits viel zu hoch angesiedelt. Die gesamte TVO wird immer dem technisch machbaren angepasst und stellt somit auch den derzeitigen Grad unserer technischen Möglichkeiten zur flächendeckenden Trinkwasser-Versorgung dar.

      Zudem steht die TVO kaum in Zusammenhang mit dem Lebensraum Wasser. Sie bezieht sich auf Wasser als Lebensmittel. Es macht schon einen gewaltigen Unterschied aus, ob ich als Mensch oder Tier am Tag ein paar Liter davon trinke oder als Fisch mein ganzes Leben darin verbringe und es auch noch atme.

      MBG...Jürgen




      [ Dieser Beitrag wurde von juergen-h am 08.07.2004 editiert. ]

      [ Dieser Beitrag wurde von juergen-h am 08.07.2004 editiert. ]

      [ Dieser Beitrag wurde von juergen-h am 08.07.2004 editiert. ]